Impressum
HOME
MENU

Alle Bilder auf dieser homepage sind urheberrechtlich geschützt.
back
retour
Projekt Serie 0109

In meinem künstlerischen Bildschaffen stehen zunehmend Fragen der Wahrnehmung sowie des Kontexts, in dem Fotografien entstehen und rezipiert werden, im Vordergrund.
Im Rahmen des rezeptionsästhetischen Diskurs’ hat Wolfgang Iser den Begriff der „Leerstelle“  geprägt, jene in einem Bild präsente Absenz, die nach einer Sinngebung durch den Betrachter verlangt. Die in Nebel getauchten Landschaften aus dem Schweizer Mittelland funktionieren als solche „Leerstellen“, sind eine Art Räume, in denen sich Gedanken tummeln und konkretisieren können.

Stimuliert werden diese Gedanken in dieser Arbeit von in den Medien verbreiteten Bildlegenden aus dem Gazakrieg 2008/2009 und den dadurch bei den Betrachtern evozierten Bildern und Gedanken. Die so entstehende Diskrepanz zwischen den schrecklichen Kriegsbildern und den harmlosen Nebelbildern steht als Metapher für die eben so grosse Diskrepanz zwischen den zwei Lebensrealitäten: Jener am Ort des Geschehens und jener am Ort der Konsumation dieser Bilder.

Neben dieser eher rezeptionstheoretischen Interpretationsebene soll diese Arbeit aber auch eine Kompensation anbieten zu diesen Bildern der Gewalt und des Schrecken, auf die wir letztlich kaum je adäquat reagieren können. Das Thema soll präsent bleiben, aber nicht zwingend mit Bildern, die das Leid von anderen Menschen zelebrieren.